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Wissenswertes
Die „kleine Schwester“ der legendären Lancero wurde nur 3 Jahre nach dieser (1967) erstmals produziert – wie alle Cohibas in den ersten Jahrzehnten nicht für den freien Verkauf. Wer nicht ganz so lange rauchen möchte, kann mit ihr den gleichen Blend im handlicheren Format ca. 70 – 95 Minuten lang genießen.
Aroma
Geschmacklich ähnelt diese Zigarre stark der Lancero. Heuduft, nussiger Schmelz und erdige Wald-Aromen nebst charmanter Süße stecken im typisch sämigen Rauch. Komplex und intensiv, bei gut mittlerer Stärke, bietet sie das typische konzentrierte, im Rauchverlauf immer dichtere Aromenbild langer Panetelas, mit zunehmender Würze und Röstgeschmack, ohne je ganz die Stärke und Wucht der Lancero zu erreichen. Insofern ähnelt sie eher deren ersten als letzten drei Vierteln. Ein traumhaft vornehmer Smoke, komplex, ohne zu überfordern.
Casa del Puro testet für Euch - Teil 8 -
😍 Wir haben für euch eine elegante und zugleich ausdrucksstarke nicaraguanische Verführerin getestet. Die Oliva Serie V Torpedo.
Format: Torpedo (15,24 cm / 2,22 cm / RM 56)
Einzelpreis (27.06.2020): 11,90 €
Wissenswertes
Viele mittelamerikanische und dominikanische Zigarrenmarken sind in den Händen von Exilkubanern oder deren Nachfahren. Diese Familien betrachten ihren Beruf häufig als Fortsetzung einer ehrwürdigen Tradition, der sie sich auf anderem Boden und mit anderen Mitteln verpflichten. Zu diesen Zigarrenproduzenten gehört auch die Familie Oliva, die nach der kubanischen Revolution über Spanien nach Nicaragua gelangte, wo Gilberto Oliva, der Enkel des Patriarchen Melanio, vor 25 Jahren das Vermächtnis seiner Vorfahren wiederaufnahm. Der Firmensitz befindet sich heute in Florida, die Zigarren werden jedoch ausschließlich aus nicaraguanischen Tabaken gefertigt. Die renommierteste und mehrfach preisgekrönte Oliva-Reihe ist die „Serie V“; ihr gehören neben konventionellen auch recht originelle Formate an, wie eine Lancero, eine gewaltige Perfecto – und diese imposante Torpedo, eine Pyrámide Grande mit 6“ (ca. 15,2 cm) Länge und dem barocken Ringmaß 56.
Aroma und Rauchverlauf
Sofort nach dem Entflammen fällt die wunderbare, geradezu sahnige Rauchkonsistenz auf. Intensiv füllt die weiche, schlotzige Süße von Milchschokolade den Mundraum, untermalt von Mokka-Aroma und einem angenehmen Hauch Würze. Die Opulenz des Rauchs verführt zum Schwelgen, selbst eine entlegene Assoziation wie ‚Milchreis’ geht einem durch den Kopf. Die im 1. Drittel mittelstarke Zigarre wird etwas erdiger; ihre Würze ist hier sanft und mundwässernd, frei vom Nicaragua-typischen Pfeffer-Kitzel. Dann wird das Aromenspiel komplexer, Kräuter und Kardamom ergänzen das ‚Pfauenrad‘. Weiter bleibt aber der Schoko- / Kakao-Charakter im Vordergrund. Im mittleren Abschnitt wird die Prachtzigarre zunächst sogar gefühlt leichter, noch gefälliger, ohne an Körper einzubüßen. Ein Zusammenspiel aus tiefem Kakaogeschmack, Kaffeeduft und dezenter Blumigkeit pegelt sich ein, die Kaffee-Komponente tritt allmählich nach vorn, immer wieder mischen sich herbale Töne darunter.
Auch spät im 2. Drittel wird die Torpedo nicht stärker, wohl aber intensiver und konzentrierter im Aroma – die dunklen, erdig-herben Noten werden markanter, ein wenig mehr Röstgeschmack ist zu spüren. Im letzten Drittel gewinn die Kakaonote immer mehr Tiefe, auch kraftvoller Espresso kommt in den Sinn. Ganz vorsichtig schleichen sich Pfefferwürze und eine minimale Weihrauchnote ein. Die Zigarre wird zunächst nur etwas stärker, auch ‚deftiger‘; dann steigen Kraft und harzig-torfige Würze linear an – Nelken und Estragon sind zu erahnen, die sanfteren Noten bleiben aber vorhanden. Im spannenden Finish wechselt sich dieser intensive Geschmack mit Zügen von lieblicher Blumigkeit ab – fantastisch! Nach 100 Min. ist die Glut der leicht ziehenden, üppig qualmenden und tadellos gefertigten Zigarre den Fingern gefährlich nahe.
Fazit
Kenner werden es anhand der Beschreibung erahnen: Der Blend besitzt zwar durchaus einen deutlich ausgeprägten eigenen Charakter, erinnert aber nicht wenig an die kubanische Edelmarke Montecristo – und ist, bei moderateren Preisen, auch qualitativ ganz nah dran! Wer feinwürzige, extra-cremige Langzeit-Smokes mit Schoko- und Kaffee-Leitaromen, hoher Geschmacksintensität und extra-cremigem Rauchgefühl liebt, kommt an Olivas „Serie V“ nicht vorbei. Gerade das Torpedo-Format hat besondere Vorteile: durch vorsichtiges oder großzügiges Cutten des verjüngten Kopfes lässt sich das Rauchvolumen wunderbar dosieren, und durch das große Ringmaß konzentriert sich die Kraft des Blends nicht so herausfordernd wie etwa in der Lancero, sodass diese köstliche Zigarre auch wenig erfahrenen Aficionados sehr zu empfehlen ist.