Casa del Puro testet für Euch - Teil 3 -

Format: Lonsdale (16,50 cm / 1,67 cm / RM 42)

Einzelpreis (17.04.2020): 13,40 €

Wissenswertes

Schlanke, lange Formate haben in jüngerer Zeit gegenüber kürzeren, dicken Zigarren mit größerer Rauchentwicklung und geringerer Rauchdauer erheblich an Boden verloren – vielleicht ein Symptom unserer schnelllebigen Zeit, waren doch die ‘Florette’ mit ihrem langsamen Abbrand bis um die Jahrtausendwende – besonders bei den Habanos – die Regel; eine kubanische Zigarre mit Ringmaß 50 galt damals schon als ungewöhnlich dick.

Wer große Coronas grundsätzlich meidet, weiß jedoch gar nicht, was ihm entgeht, denn sie haben allein formatbedingt so einiges zu bieten: üppige Rauchzeiten, ein elegantes Aussehen und – wohl am wichtigsten – eine spannende Entwicklung im Rauchverlauf, von einem dezenten Beginn hin zu immer größerer aromatischer Intensität, verbunden mit immer neuen kleinen Veränderungen im Geschmacksbild.

All dies trifft auch auf einen der berühmtesten Klassiker dieser Formatgruppe zu – die Montecristo No. 1, eine Cervantes mit RM 42 und der stattlichen Länge von 6 ½" (ca. 16,5 cm). Es gibt sie, seit sich die nach der Lieblingslektüre einiger Angestellter benannte Marke vor fast 80 Jahren von H.Upmann abspaltete, und bis heute begeistert sie ihre Fans mit ihrer markentypischen und abwechslungsreichen Aromatik.  

Aroma

Zunächst bietet sie Kaffee-Röstaromen, leicht schokoladigen Schmelz und eine angenehme Heunote im Hintergrund; bald kristallisiert sich ein tiefes, herbsüßes Geschmacksbild heraus, das nicht wenig an Mokka und cremige, dunkle Trinkschokolade erinnert. Dazu tritt ein ausgewogenes Spiel von erdiger Würze und karamelliger Süße. Um die Halbzeit des Smokes steigert ein Hauch nussiger Umami-Geschmack (Walnuss) dessen Komplexität, und die Zigarre schmeckt zusehends markanter. Im letzten Drittel kommen unerwartet blumig-elegante Nuancen auf, die etwas an die No. 2, die legendäre Pyrámide von Montecristo, erinnern. Gleichzeitig wird der Kakaoton wieder prägnanter, und während nicht wenige Langformate gegen Ende mehr zum erdig-herben neigen, zeigt sich die Monte No. 1 bis zum Ablegen wunderbar weich und sanft.

Fazit

Das immer wieder einmal geäußerte Vorurteil, lange schlanke Habanos würden grundsätzlich schwer ziehen und Probleme beim Abbrand machen, straft sie spielend Lügen. Es dürfte auf eine längst überwundene Krise der kubanischen Zigarrenproduktion in den 1990er Jahren zurückzuführen sein - jüngere Langformate sind durchgehend einwandfrei rauchbar, haben einen moderaten Zugwiderstand und eine völlig ausreichende Rauchfülle. Man sollte sie allenfalls ein wenig gemächlicher als eine Robusto genießen - die MC No. 1 lohnt dies mit einer Rauchdauer von bis zu gut 90 Min., die etwa jener der teureren No. 2 entspricht!

Die Stärke der Marke Montecristo wird vom Hersteller als “mittel bis kräftig” eingestuft – die No. 1 bewegt sich über weite Strecken eher im mittleren Bereich, den sie erst im Finish überschreitet. Sie ist eine großartige Wahl für einen gemütlichen Zigarrenabend; sie belohnt konzentriertes Rauchen mit toller Komplexität, ist aber weder zu stark noch geschmacklich zu fordernd, um auch unerfahrene Aficionados ins Boot zu holen. Aus guten Gründen seit langem ein echtes Aushängeschild für Kuba!

 

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