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Wissenswertes
Die „kleine Schwester“ der legendären Lancero wurde nur 3 Jahre nach dieser (1967) erstmals produziert – wie alle Cohibas in den ersten Jahrzehnten nicht für den freien Verkauf. Wer nicht ganz so lange rauchen möchte, kann mit ihr den gleichen Blend im handlicheren Format ca. 70 – 95 Minuten lang genießen.
Aroma
Geschmacklich ähnelt diese Zigarre stark der Lancero. Heuduft, nussiger Schmelz und erdige Wald-Aromen nebst charmanter Süße stecken im typisch sämigen Rauch. Komplex und intensiv, bei gut mittlerer Stärke, bietet sie das typische konzentrierte, im Rauchverlauf immer dichtere Aromenbild langer Panetelas, mit zunehmender Würze und Röstgeschmack, ohne je ganz die Stärke und Wucht der Lancero zu erreichen. Insofern ähnelt sie eher deren ersten als letzten drei Vierteln. Ein traumhaft vornehmer Smoke, komplex, ohne zu überfordern.
Casa del Puro testet für Euch - Teil 19 -
😍Wir haben für Euch eine der nuancen - und finessenreichsten Vitolas aus dem Portfolio der Marke Partagas getestet. Die Partagas De Luxe A/T.
Format: Cremas (14,00 cm / 1,59 cm / RM 40)
Einzelpreis (26.02.2022): 8,00 €
Wissenswertes
Informationen zu der traditionsreichen Habanos-Kultmarke Partagás können Sie unserem Test der „Capitols“, ihrem Beitrag zur neuen kubanischen Retro-Linie, entnehmen. Seit jeher zeichnet das Portfolio dieses Herstellers sich durch ein besonders breites Angebot kleinerer Corona-Formate aus. Die wohl bekanntesten sind die „Mille Fleurs“ und die „Shorts“ in den geläufigen Vítolas Mareva bzw. Minuto, aber auch die weniger berühmten kleinen Partagás bieten großartige Qualität und verdienen unbedingt die Beachtung all jener Aficionados mit einem Herz für eher kräftige, geschmacksintensive Blends mit würzig-erdig-ledriger Aromatik. Das breite Portfolio der Marke in diesem Bereich überrascht immer wieder mit bestechender Fertigungsqualität, erstaunlicher Ergiebigkeit und einer Fülle merklicher Feinheiten und Differenzen, welche die einzelnen Formate – bei ähnlichem markentypischem Grundgeschmack – erkennbar voneinander unterscheiden. Erfreulich ist auch das vergleichsweise faire Preisniveau dieser liebenswerten Zigarren.
Ein Klassiker darunter ist die de Luxe im eleganten Format der Crema, deren schlankes Ringmaß 40 auf 14 cm Länge eine hohe Aromenkonzentration garantiert. Diese Zigarre wurde bis 2002 maschinengefertigt, wird seitdem aber als Longfiller in reiner Handarbeit hergestellt. Sie ist nur im Alu-Tubo erhältlich, der mit seinem Einlageblättchen aus Zedernholz eine besonders schonende Reifung gewährleistet.
Aromen und Rauchverlauf
Sofort nach der problemlosen Brandannahme entfalten sich kernige Röst- und Holzaromen neben der markentypischen Würze und ganz leichter Karamellsüße. Schnell überwiegen die holzigen Töne, von einem minimalen Pfefferkitzel unterlegt – der Smoke wirkt von Anfang an komplex und elegant, legt auch gleich eher kräftig los. Intensiver Weihrauchduft mit einem deutlich floralen Beiklang kommt zur Geltung, ebenso ein feiner ledriger Unterton, ganz im klassischen Partagás-Stil. Ausgewogen, vollmundig und edel! Die süßlich-pikante Würze gewinnt zusehends auch einen blumig-fruchtigen Charakter; hinzu tritt der Umami-Geschmack von Brot. Würzige und süße Noten vereinen sich sehr harmonisch. Schon hier zieht die Kraft noch ein wenig an. Die Süße erinnert dann an gebrannte Mandeln; dazu meint man eine Vielzahl exotischer Gewürze zu erschmecken. Der Pfeffer ist verschwunden, eine dezente Erdigkeit an seine Stelle getreten.
Die Holz-, Leder- Und Gewürzfacetten werden zu Beginn des zweiten Drittels noch prägnanter; die Süße ist hier zurückhaltender. Subtile Kräuternoten sorgen für Abwechslung. Der tadellose Zug ist durchgehend eher leicht, dennoch brennt die Zigarre recht langsam ab. Der erdige Grundton nimmt mehr Raum ein. Der Smoke wird etwas adstringenter, der Umami-Aspekt bleibt gleichwohl erhalten, erinnert an Brotkruste und gerösteten Mohn. Power und Würze steigen linear an. Dunkler Lakritzegeschmack füllt den Mundraum, edelherb, auch torfig. Das Geschmacksbild bleibt vielfältig und verspielt. Die Röstaromatik tritt mehr hervor, weiter von floralen Nebentönen begleitet. Auf der Zunge spürt man ein zedriges Pricken, schmeckt dann intensiv Süßholz, tollen Zimtgeschmack und massiv Duftharz.
Im letzten Abschnitt wechseln die vorhandenen Komponenten sich ab; der Smoke gewinnt dabei an Körper und Stärke. Dunkle Hölzer stehen im Zentrum, dahinter ein Hauch Kardamom. Der Brotgeschmack geht mehr in Richtung geröstete Nüsse, auch Kaffeebohnen; dazu dann ein leichter Sandelholz-Touch, im Nachgeschmack ganz dezent feine Säure – herzhaft und köstlich. All die Kraft und Intensität birgt aber permanent auch sanfte, cremige Noten. Die Ledrigkeit ist typisch kubanisch. Schließlich kehren die Aromen in mächtigerer Form wieder zum Anfang zurück, selbst etwas Karamellsüße verwöhnt nochmals den Gaumen. Im Finish vermengen sich Schwarzbier und Geräuchertes, Toast, viel Erde und kräftig Weihrauch mit einer dunklen Süße.
Fazit
Für relativ wenig Geld bietet die hervorragende Crema dem gemütlichen Genießer eine gute Stunde lang Hochgenuss. Alle hartnäckigen Vorurteile über die angeblich „zickigen“ Abbrand- und Raucheigenschaften kubanischer Coronas straft sie spielend Lügen. Sie ist ein Musterbeispiel für die spannende Eigenschaft solcher Formate, ihr Aromenspiel bei vielen Abwechslungen im Detail fast mit jedem Zug intensiver und vollmundiger zu gestalten, sodass man sich an Kraft und Körper der Zigarre wunderbar gewöhnen kann. Ohne zu den allerstärksten Habanos zu zählen, hat sie ganz ordentlich Dampf und wendet sich gewiss eher an einigermaßen erfahrene Raucher als an Einsteiger – aber auch solche müssen vor dem eleganten „Florett“ nicht grundsätzlich zurückschrecken. Die „de Luxe“ trägt ihren selbstbewussten Namen ganz zu Recht, zählt sie doch (wie übrigens auch die „Petit Coronas Especiales“) zu den nuancen- und finessenreichsten Partagás. Ein Fest für Freunde gleichzeitig eleganter und intensiver Habanos!